Der Oktober hat für mich eine besondere Bedeutung. 🍁
Die Tage werden kürzer, das Jahr ist schon weit fortgeschritten – aber noch nicht vorbei. Genau jetzt ist die Zeit, innezuhalten und zu überlegen: Was funktioniert in meinem Bullet Journal eigentlich noch für mich? Und was fühlt sich längst wie eine lästige Pflicht an?
Und ja – ich kann darüber mittlerweile aus Erfahrung sprechen: Im Oktober 2018 habe ich mein allererstes Bullet Journal angefangen. Das heißt, ich bin seit 7 Jahren dabei! 🎉 Sieben Jahre voller Layout-Experimente, Produktivitäts-Hochs, chaotischer Seiten und Aha-Momente.

Keine (oder nicht so viele) Sticker mehr für meinen BuJo kaufen 🎨
Ich habe so viele „Bullet Journal“ Stickers, dass alle meine Schränke in der Hobbyecke nicht für die Aufbewahrung reichen. Klar, habe ich dort viele unbenutzte Notizbücher, Covers, Stifte und usw. auch aufgehoben, aber meistens bin ich dabei Stickers zu sortieren, trennen und bewundern. Jedes Mal nehme ich mir vor die Sticker aufzubrauchen, aber mir reichen zwei Lebenszeiten nicht, um alle zu verbrauchen. Auch verschenken hilft es nicht, weil diese Stickers so spezifisch ist, dass ich nur zu anderen Journal-Begeisterte veschenschen kann. Sie wollen auch dir Stickers schenken. Ich habe auch versucht, die Nachbarschaft mit Stickers zu versorgen, aber das hat auch nicht funktioniert. Ja, immer wieder kommt mir einen neuen tollen Sticker entgegen, aber sammeln bringt nur Stress. Und die Zeit, die verloren geht! Diese wäre besser investiert in planen, schreiben und nachdenken.
Mein Bullet Journal nicht mehr mit Instagram- oder Pinterest-Posts vergleichen 📱
Diese perfekten Layouts, Glitzer und Farbverläufe sind wunderschön, aber nicht realistisch für meinen Alltag. Mein BuJo ist für mich, nicht für Likes. Das muss ich mir immer wieder bewusst machen, wenn ich stundenlang die Posts der anderen Bullet Journalisten bewundere. Nicht jedes Design passt zu meinen aktuellen Journals, und ich brauche nicht jeden Monat neue Stifte. Ja, FOMO ist da, aber 2025 habe ich gelernt: Mein Bullet Journal ist vielleicht unvollständig und nicht Instagram-tauglich – dafür ist es mein wichtigstes Tool gegen das Chaos im Leben und hilft mir, meine Verpflichtungen und meine verschiedene Lebensbereiche zu jonglieren.
12 Tracker gleichzeitig im Bullet Journal führen 📊
Muss ich alle meine Mahlzeiten aufschreiben, wenn ich keine diätetisches Problem habe? Muss ich meine Kosmetikroutine tracken? Die Stunden, die ich arbeite?
Wenn die Tracker keinen klaren Ziel dienen, helfen sie mir nicht in meinem Leben.
Ja, Tracker sehen sehr gut in Instagram (siehe oben). Wenn ich aber keine Probleme habe, an meine Gesichtscreme zu denken, dann habe ich keine Notwendigkeit es zu tracken. Lieber doch meine Vitamin D, an deren Mangel ich leide, und oft die Einnahme vergesse.
Vielleicht habe ich doch das Gefühl, das ich mit der Arbeit nicht aufhören kann. Dann macht es Sinn meine Arbeitsstunden zu tracken. Es ist wirklich, dass ich zu viel Arbeit habe, oder kommt das Gefühl daher, dass ich zu spät am Tag mit der Arbeit anfange?
Nur wenn ein Tracker einem klaren Ziel dient, hat er einen Sinn. In 2025 konzentriere ich mich auf die wirklich relevanten „KPIs“. Mein Leben braucht andere Tracker als die der anderen Creators, auch wenn deren Ideen nett und inspirierend sind. Von ihnen zu lernen ist toll, aber nicht alles passt in mein System.

Nicht der Methode von Ryder Carroll folgen 📝? Lieber doch!
2018 hatte ich das kleine Einführungsvideo von Ryder Carroll gefunden, das alles so praktisch und einfach erklärte. Das war für mich eine richtige Relevalation, es war eine Methode, die ich sehr viele Jahre gesucht hatte. Dass ich Termine vergessen habe, war nicht erst mit der Familiengründung gekommen, besonders mein Studentenleben war geprägt von der Suche nach dem perfekten Terminkalender, oder die perfekte To-Do-Liste. Ohne Erfolg. Als Schülerin hatte ich auch versucht so eine Art Aufgabenheft für mich zu kreeiere, auch ohne Erfolg.
Die Bullet Journal Methode war die Antwort an die Überforderung des Lebens. Das kurze Video erklärte die Methode praktisch und einfach. Aber ich ließ mich ablenken – auch ich habe zuerst stundenlang „gemalt“, Layouts perfektioniert und Sticker ausprobiert, statt die Methode direkt zu nutzen. Erst als ich das Buch gelesen habe und wirklich begann, die Grundprinzipien von Carroll umzusetzen, wurde mein Bullet Journal ein hilfreiches Tool im Alltag – statt nur ein hübsches, aber ungenutztes Kunstwerk. Das Buch lese ich übrigens gerade wieder.
Bullet Journaling als Verpflichtung sehen 🚫📚
Mein BuJo ist mein Begleiter, mein zweites Gehirn, meine Waffe gegen einen chaotischen Alltag, aber kein „Muß“. Ein BuJo muss sich für mich fühlen, wie eine Insel der Gemütlichkeit: Nur mein Notizbuch, meine Gedanken und mich. Journaling ist auch ein gutes Tool für die mentale Gesundheit.
Vielleicht reicht es mir nur meine Termine durchzugehen. Ich benutze deswegen eine Kombination von Terminkalender und Notizseiten. Was ist wirklich wichtig für mich? Kann ich mal „nein“ zu den 180 Familien-Aufgaben oder -Termine im diesen Monat sagen?
Mein Bullet Journal soll nicht noch ein weiteres To-Do für mich werden. Glaub mir, die halbe Stunde am Tag sind gut investiert, aber mein BuJo ist Maßstab für Produktivität. Leere Seiten, chaotische Seiten… das ist für mich völlig okay.

Vielleicht hast du schon vom Bullet Journal gehört und möchtest gerne eines anfangen. Doch zuerst solltest du dich fragen: Brauche ich das wirklich, oder mache ich es nur, weil es gerade im Trend ist? 😉✨
Hier sind drei ehrliche Fragen, die dir helfen können zu entscheiden, ob ein Bullet Journal das passende System für dich ist:
1. Gibt es Dinge in deinem Alltag, die du gerne im Blick behalten würdest, aber oft vergisst?
Bullet Journals funktionieren wie ein externes Gedächtnis. Wenn du jemand bist, der viele Gedanken hat, ständig neue Ideen sammelt oder Termine vergisst, kann dir ein BuJo sehr helfen – besonders, weil du es unabhängig von Computer und Handy nutzen kannst.
Meiner Meinung nach brauchen organisierte Menschen kaum To-Do-Listen, weil sie alles im Kopf gut sortiert haben. Wenn du also kaum etwas aufschreiben musst, weil dein Leben gerade sehr übersichtlich ist, könnte ein BuJo vielleicht überflüssig sein.
2. Hast du Freude daran, Dinge aufzuschreiben, auch wenn es nicht perfekt aussieht?
Ein Bullet Journal lebt davon, dass du mit Stift und Papier arbeitest.
Wenn du gerne schreibst, kleine Listen auf Papier machst oder Skizzen ausprobierst – perfekt.
Wenn du aber jedes Mal frustriert bist, weil deine Schrift nicht ordentlich ist oder die Überschrift nicht Instagram-tauglich aussieht, kann das Journal eher Stress als Freude bringen.

3. Ist dir Flexibilität bei der Planung wichtig?
Das BuJo ist ein System, das sich deinem Leben anpasst – nicht umgekehrt.
Du bestimmst, wie deine Woche aussieht, was du festhältst und wie viel Aufwand du investieren möchtest.
Wenn du jedoch lieber ein klar strukturiertes, fertiges Planer-Layout bevorzugst, könnte dich die Freiheit des BuJo überfordern und du nutzt es am Ende gar nicht.
Vielleicht erleichtert dir ein Bullet Journal das Leben. Vielleicht aber auch nicht – und beides ist völlig in Ordnung. 🌿🖋️
Letztendlich geht es darum, was dich unterstützt und worauf du dich jeden Tag gerne ein kleines bisschen freust.


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